Ein Rückhaltesystem ist Bestandteil der persönlichen Schutzausrüstung gegen Absturz (PSAgA) und dient dazu, Personen durch Bewegungseinschränkung vor einem Sturz zu bewahren. Es verhindert, dass sich Anwender ungesichert in gefährliche Bereiche begeben, indem es ihren Aktionsradius begrenzt.
In der Höhenzugangstechnik kommt es insbesondere bei Arbeiten mit Hubarbeitsbühnen, Gerüsten oder auf Dächern zum Einsatz, um Absturzrisiken von vornherein auszuschließen. Ein Rückhaltesystem besteht typischerweise aus einem Auffanggurt, einem Verbindungsmittel und einem festen Anschlagpunkt.
Im Gegensatz zu einem Auffangsystem, das den Fall erst nach einem Absturz abfängt, setzt das Rückhaltesystem präventiv an und minimiert so das Unfallrisiko erheblich. Es unterliegt gesetzlichen Vorschriften wie der PSA-Verordnung (EU) 2016/425 sowie Normen wie DIN EN 358 und DIN EN 363, die Anforderungen an persönliche Absturzsicherungen definieren.
Der Einsatz eines Rückhaltesystems ist in vielen Arbeitsbereichen mit Absturzgefahr verpflichtend. Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihre Mitarbeitenden im Umgang mit der Ausrüstung geschult sind und regelmäßige Prüfungen stattfinden. Durch die richtige Auswahl und Anwendung eines Rückhaltesystems lassen sich schwere Arbeitsunfälle effektiv vermeiden.