Hitachi Minibagger & Kramer Radlader | Interview Kiesel West GmbH
Die Beyer-Mietservice KG investierte in 30 Mini- und Raupenbagger sowie in 20 Radlader. Im Interview erläuterte Thomas Danino, Geschäftsführer der Kiesel West GmbH, die Vorteile der Minibagger MB 110 K, MB 200 und RB 350 K sowie der Radlader RL 35 und RL 75. Zudem gab es einen Ausblick auf die Trends in Sachen kompakte Radlader und Mini- sowie Raupenbagger.
Was sind die besonderen Stärken und Qualitäten der Minibagger MB 110 K, MB 200 und RB 350 K?
Thomas Danino: Die positiven Eigenschaften unserer Minibagger fangen schon bei der genau abgestimmten Baugröße an: Im Verbund mit maximaler Leistungsfähigkeit wird durch einsatzorientierte Maschinengewichte ein leichteres Transportieren ermöglicht. Zentraler Punkt bei unseren Minibaggern ist aber die besonders hohe Entwicklungsqualität “Made in Japan“. Alle Komponenten sind auf hohe Belastungen ausgelegt und werden bei der Herstellung mit den bekannt hohen japanischen Qualitätsmerkmalen umgesetzt.
Was sind die überzeugenden Merkmale in Bezug auf Erdbewegungsarbeiten der Mini- und Raupenbagger?
Thomas Danino: Hier ist besonders zu erwähnen, dass unsere Mini- und Kettenbagger durch die bekannt hohe Qualität eine extrem hohe Verfügbarkeit bieten und damit zu einem verlässlichen Partner im Erdbewegungsprozess werden. Dabei helfen zusätzlich die überdurchschnittlich hohen Grabkräfte und die stabile Konstruktion. Der Prozessgedanke wird noch dadurch abgerundet, dass sich Kiesel bei seinen Erdbewegungsmaschinen auch mit der dazu passenden Anbaugeräte-Thematik aus eigenem Hause befasst und diese abgestimmt für jede Maschinen und jedes Einsatzgewicht anbieten kann: Hier hat der Kunde die Wahl aus der “Kiesel Selektion“.
Welche Komponenten der Minibagger sorgen für die Sicherheit während des Einsatzes?
Thomas Danino: Hier möchte ich zwei Punkte bei den Minibaggern herausgreifen: Auch bei unserem kleinsten Bagger, dem MB 110 K, arbeitet die Maschine mit einem Überrollbügel und schützt so den Fahrer. Das Kurzheck-Konzept startet bei Hitachi schon im Bereich von 1,5 Tonnen und wird konsequent bis zum Modell mit mehr als 8,1 Tonnen Betriebsgewicht durchgezogen. Durch das Schwenken mit Kurzheck und die optimale Rundumsicht werden Unfälle auf engen Baustellen weiter vermieden. Als weiteres Sicherheitsfeature verfügen alle Kabinen und Schutzdächer über die notwendigen Sicherheitseinrichtungen (OPG, ROPS).
Die Minibagger sind kompakte Baumaschinen. Welche Ausstattungsmerkmale sind für Sie entscheidend, wenn es um zügige Erdbewegungen in beengten Einsatzbereichen geht?
Thomas Danino: Das eben schon erwähnte durchgängige Kurzheck-Konzept ermöglicht auf beengten Einsatzbereichen das Arbeiten. Somit kann mit größeren Maschinen auf engeren Baustellen gearbeitet werden. Daneben wird effizientes Arbeiten aber entscheidend durch die Ausstattung mit vollhydraulischen Schnellwechslern unterstützt, Hier werden dann genau die Anbauwerkzeuge zum Einsatz gebracht, die maßgeschneidert sind und damit den Einsatz von zusätzlichem Personal einsparen, wie z. B. Anbauverdichter, Greifer, Schwenklöffel und Tiltrotatoren.
Die Minibagger von ein bis drei Tonnen Betriebsgewicht unterscheiden sich nicht nur in Bezug auf die Größe. Können Sie uns sagen, wo die Abgrenzungen liegen, wenn Minibagger für Erdbewegungsmaßnahmen ausgewählt werden? Wann wird der MB 110 K eingesetzt und für welche Bauvorhaben empfehlen Sie den RB 350 K?
Thomas Danino: Die Platzverhältnisse, das zu bewältigende Volumen und die Zugangsvoraussetzungen bestimmen weitestgehend die Auswahl der Maschine. Man möchte natürlich immer die kompakteste und gleichzeitig leistungsfähigste Maschine auswählen. Dabei ist bei einem MB 110 K der verstellbare Unterwagen und das geringe Eigengewicht von ca. einer Tonne entscheidend, wenn man in schwer zugänglichen Baustellen (z. B. im Gartenbau) trotzdem noch spezielle Erdarbeiten oder mit hydraulischem Werkzeug zum Beispiel Abbrucharbeiten durchführen möchte. Bei dem RB 350 K kommt es schon mehr auf den Hubkraftbereich und die Reichhöhen und –weiten an. Hier ist die Maschine die universelle Maschine, die neben der Drei-Achserbeladung auch das Heben von Kanalschächten erledigen muss.
Zur Top-Ausstattung des kompakten Minibaggers gehören ein hydraulischer Vorsteuerhebel für eine präzise und ruckfreie Bedienung und patentierte Hitachi HN-Buchsen. Welche Funktion haben die HN-Buchsen?
Thomas Danino: Durch die Vorsteuerung auch bei unserem “Kleinsten“ erhöhen wir immens den Fahrerkomfort in dieser Klasse. Durch die von Hitachi grundsätzlich verwendeten HN-Bolzen für alle Trag- und Gelenkbolzen werden die Schmierintervalle auf 500 Stunden ausgedehnt, was entscheidend zur Verschleißreduzierung und Wartungsfreiheit beiträgt.
Was erwartet den Bediener in Bezug auf den zweistufigen Fahrantrieb?
Thomas Danino: Den Kunden erwartet hier, dass der Antrieb so abgestimmt ist, dass einerseits genügend Steigfähigkeit in schwerem Gelände vorhanden ist und andererseits ausreichend Geschwindigkeit zum Umsetzen auf größeren Baustellen verfügbar ist.
Der MB 110 K mit einer maximalen Grabtiefe von 1,78 m und einem Betriebsgewicht von 1,1 t ist mit einem zweistufigen Fahrbetrieb und einem Schnellwechselsystem ausgestattet. Welche Vorteile bieten diese Ausstattungsmerkmale in der Praxis?
Thomas Danino: Wie bereits erwähnt, braucht man neben Zugkraft beim Fahrantrieb auch Geschwindigkeit zum Umsetzen auf der Baustelle. Dies wird mit der Zweistufigkeit sehr gut umgesetzt. Ein Schnellwechsler ist die Basis, damit der Bagger als Anbaugeräteträge seine vielfachen Anbaugeräte im Erdbau schnell und effizient zum Einsatz bringt.
Dieser Minibagger ist mit einem Monoblock-Schwenkausleger ausgestattet, der flexible Einsatzmöglichkeiten erlaubt. Können Sie Beispiele aus der Praxis nennen, bei dem genau dieses Ausstattungsmerkmal zum Tragen kommt?
Thomas Danino: Nur mit dem Schwenkausleger ist ein paralleles Arbeiten entlang von Begrenzungsmauern oder Stellkanten auch außerhalb der Fahrwerksbreite möglich.
Die Kiesel West GmbH spricht in den aktuellen Produktbeschreibungen von neuen Designmerkmalen, die für optimierte Langlebigkeit und Robustheit sorgen. Welche konkreten Designmerkmale sind das beim RB 350 K?
Thomas Danino: Die vorderen Ausleger-Gelenke der Maschine wurden verstärkt, der Schwenkbockfuß verbessert und der D-Rahmen zusätzlich versteift. Darüber hinaus wurde der RB 350 K mit einem Auslegerzylinderschutz und einem Planierschildrahmen in Kastenbauweise ausgestattet. Auch der kürzere Vorsteuerkreis-Absperrhebel sorgt für größere Verschleißfestigkeit.
Die Zugänglichkeit der Inspektionspunkte wurde beim Raupenbagger RB 350 K verbessert. Welche Optimierungen sind das konkret und welche Vorteile bietet das in der Praxis?
Thomas Danino: Die Abdeckungen des RB 350 K, zum Beispiel für Kühler, Motor und Kraftstofftank, lassen sich durch ihre besondere Bauweise mühelos und weit öffnen. Optional ist auch eine Neigevorrichtung für die kippbare Kabine erhältlich, die den Zugang für Instandsetzungs- und Wartungsarbeiten noch weiter verbessert.
Der Raupenbagger ist mit einem ECO Mode ausgestattet, der für ein kraftstoffeffizientes Arbeiten sorgt. Gibt es einen Vergleich mit früheren Modellen der gleichen Klasse, die diese Optimierung verdeutlichen, beispielsweise anhand von Verbrauchswerten?
Thomas Danino: Durch diese Optimierungsmaßnahmen konnte gegenüber dem Vorgängermodell beim neuen RB 350 K der Kraftstoffverbrauch um bis zu 15 Prozent gesenkt werden
Der RB 350 K hat laut Produktdaten ein optimiertes D-Schutzprofil am Oberwagen. Welche Funktion hat das D-Schutzprofil und welche Vorteile ergeben sich daraus beim Einsatz des Raupenbaggers?
Thomas Danino: Das bewährte D-Profil schützt den Rahmen wirkungsvoll vor Beschädigungen und unterstützt die Langlebigkeit und den Werterhalt der Maschine.
Allgemeine Frage zu den Radladern
Neben den Minibaggern sind Radlader Profis in Sachen Erdbewegung und Schüttgutaufnahme. Welche Stärken und Qualitäten zeichnen die Radlader aus?
Thomas Danino: Die Radlader von Kramer zeichnen sich insbesondere durch ihr Konstruktionsprinzip aus. Alle Kramer Radlader sind mit einem ungeteilten Rahmen und der Allradlenkung konstruiert. Das Konstruktionsprinzip bringt die Vorteile einer optimalen Standsicherheit und enormer Wendigkeit mit sich (2 x 40 Grad Lenkeinschlag).
Der Radlader RL 75 ist eine effiziente Maschine, wenn es um anspruchsvolle Erd- und Schüttgutbewegungen geht. Welche Ausstattungsmerkmale sorgen für Fahr- und Bedienkomfort?
Thomas Danino: In erster Linie sorgt natürlich die neu gestaltete Kabine für intuitive Bedienung und höchsten Komfort. Darüber hinaus verfügt der RL 75 optional über einen vollautomatischen Schwingungsdämpfer, der das Verfahren von Schüttgütern mit der Schaufel und auch das Händeln von Transportgut mit der Stapeleinrichtung sehr komfortabel macht. Zusätzlich wird durch den Schwingungsdämpfer die Maschine geschont. Der luftgefederte Fahrersitz sorgt für höchsten Komfort beim Arbeiten mit dem RL 75.
Sicherheit bei Erdbewegungsarbeiten ist ein zentrales Thema, wenn Radlader zum Einsatz kommen. Welche Sicherheitsausstattung bringt der Radlader RL 75 mit?
Thomas Danino: Zu allererst ist es bei Kramer natürlich das vorhin angesprochene und einzigartige Konstruktionsprinzip, das den Radlader sicher macht. Durch den ungeteilten Fahrzeugrahmen hat jeder Kramer Radlader eine maximale Standsicherheit sowie eine konstante Nutzlast, und das unabhängig vom Lenkeinschlag. Noch dazu ist der RL 75 optional mit Rohrbruchsicherungen für Hub- und Kippzylinder erhältlich. Warnstreifen und Rundumkennleuchte sowie vier Arbeitsscheinwerfer tragen ebenfalls (auch bei Nacht) zur Sicherheit beim Einsatz auf Baustellen bei. Eine weitere Besonderheit beim RL 75 sind die durch den ungeteilten Rahmen bedingten drei Lenkarten. Mit Hundegang, Allradlenkung und Vorderradlenkung hat der Kompaktlader für jeden Einsatz die optimale Lenkart.
Der Radlader ist mit einem Hochdruck-Fahrantrieb ausgestattet. Was bedeutet das für den Betrieb?
Thomas Danino: Durch den Hochdruck-Fahrantrieb ist der Radlader deutlich leistungsfähiger und agiler im Fahrverhalten als vergleichbare Fahrzeuge mit Mitteldruckantrieb. Auch die Schubkräfte sind höher. Dank der Hochdruck-technologie ist der RL 75 mit 35 kW ausreichend motorisiert und bietet eine sehr gute Fahrdynamik. Der 35 kW Motor fällt in die Abgasstufe IIIA und benötigt somit keine aufwendige Abgasnachbehandlungstechnik. Grundsätzlich war es für uns bei der Entwicklung wichtig, einen leistungsstarken Radlader in der 0,75 m³-Klasse mit 35 kW und ohne Abgasnachbehandlung auf den Markt zu bringen, was dank der Hochdruck-Antriebstechnik sehr gut gelungen ist.
Der Radlader RL 35 – der kleine Bruder vom RL 75 oder ein Radlader, der für sich spricht?
Thomas Danino: Der RL 35 ist von der Bauart her der kleinste Bruder der Kramer Familie. Dazwischen sind noch die Modelle mit 0,55 m³ und 0,65 m³ positioniert. Mit einem unglaublichen Wenderadius von 1,9 m und einer Bauhöhe von unter 2 m ist der RL 35 ein branchenübergreifendes Multitalent und kommt überall dort zur Anwendung, wo kompakte Abmessungen gefragt sind.
Was sind die besonderen Vorteile und Stärken dieses Radladers? Sie sprechen von einem Multitalent?
Thomas Danino: Neben dem Standardeinsatz mit Schaufel und Gabel wird der RL 35 sehr oft mit Schneeschild im Winterdienst eingesetzt oder dient mit Mulchgerät und Sichelmähwerk der Garten- und Landschaftspflege. Möglich gemacht werden diese Anwendungen durch die Optionsvielfalt, die Kramer bei diesem Modell bietet. Mit der Hochleistungshydraulik Powerflow stellt der RL 35 bis zu 60 l/min Öl-Volumenstrom zur Verfügung und ist damit in der Lage, leistungsstarke, hydraulische Anbaugeräte wie Mulchgeräte, Sicherlmähwerke und Schneefrässchleudern anzutreiben.
Sie waren vom 14. bis 17. September in Nürnberg auf der GaLaBau Nürnberg. Ein zentrales Thema und ein Trend im Garten- und Landschaftsbau ist die zunehmende Automatisierung auf den Baustellen. Wie sieht dieser Trend in der Praxis aus?
Thomas Danino: Die Trends gehen in die Richtung, dass auch bei den Kompaktgeräten der Prozessgedanke immer wichtiger wird. Hierbei hilft das maßgeschneiderte Anbauwerkzeug, das abgestimmt auf das jeweilige Projekt die gestellte Aufgabe möglichst schnell und vor allem auch dauerhaft und effizient erledigt. Umweltfreundlichkeit wird ebenfalls immer wichtiger, speziell im Bereich GaLaBau. Dabei helfen in der Antriebstechnik abgasarme Motoren oder Elektro-Antrieb, aber auch das Vermeiden von Ölundichtigkeiten beim Werkzeugwechsel.
Welche weiteren Trends erwarten Sie in Zukunft, wenn es um kompakte Radlader und Minibagger geht?
Thomas Danino: Gerade im Bereich Garten- und Landschaftsbau wird der Trend zu weiteren Arbeitserleichterungen zu erkennen sein. Handarbeit wird weiter mechanisiert werden. Hierfür werden äußerst kompakte Maschinen benötigt, die uns wie eine Art Roboter zur Seite stehen werden und dem Menschen helfen, die Arbeiten effizient und wirtschaftlich zu erledigen.
Wir danken Thomas Danino, Geschäftsführer der Kiesel West GmbH, für das Gespräch!