Die meisten Krane sind mit einem Abstützsystem ausgestattet. Auch viele Teleskopstapler, Arbeitsbühnen, Leiterfahrzeuge oder Lastenlifte verfügen über Stützen. In der Regel sind es vier Stützfüße, manchmal auch nur zwei – je nach Art der Maschine. Man kann sich denken, dass es hierbei um Stabilität geht. Doch das ist nicht alles! Ja, Stützen vergrößern die Aufstellfläche und sorgen so für einen sicheren Stand der Hebemaschine. Warum das notwendig ist, lernen wir in der Physik: Ein Kran muss bei seiner Arbeit, beispielsweise beim Heben tonnenschwerer Stahlträger, enorme Kräfte bewältigen. Die Kombination aus Lastgewicht und Hebelwirkung erzeugt Belastungen, die die Maschine leicht ins Kippen bringen können. Dazu kommen äußere Einflüsse wie Windlasten, die insbesondere bei hohen Turmdrehkranen eine erhebliche Rolle spielen.
Diese Kräfte wirken unaufhörlich auf den Kran ein und können zu einer gefährlichen Instabilität führen. Diesem Problem wird mit Stützen entgegengewirkt. Gleichzeitig erlauben Stützen die Positionierung auf unebenen Flächen, z. B. in abschüssigen Bereichen. Individuell ausgefahren, lässt sich die Maschine in eine waagerechte Position bringen und sicher in Betrieb nehmen. Außerdem sorgt eine breite Abstützung dafür, dass das Gerätegewicht optimal verteilt wird, wodurch die Flächenbelastung reduziert wird. Mehr Stabilität bedeutet gleichzeitig maximierte Leistungsparameter: Es lassen sich höhere Tragkräfte, größere Höhen und größere Reichweiten realisieren.
Um den enormen Belastungen standzuhalten, die auf sie einwirken, sind Stützen aus hochfestem Stahl oder einer Kombination aus Stahl und anderen widerstandsfähigen Materialien gefertigt. Diese Materialien werden zusätzlich verstärkt und beschichtet, um ihre Haltbarkeit zu erhöhen. Der Aufbau der Stützen variiert übrigens je nach Kran-Typ. Bei mobilen Autokranen handelt es sich meist um Teleskopstützen, die hydraulisch ausgefahren und individuell der Bodenbeschaffenheit angepasst werden können. Ebenso flexibel sind Scherenstützen und Waagerecht-Senkrecht-Stützen von drehbaren Teleskopstaplern, die sich an begrenzte Platzverhältnisse anpassen lassen. Klappstützen erfordern zwar eine festgelegte Abstützbreite, sind jedoch schnell und unkompliziert abzuklappen.
Bei stationären Turmdrehkranen hingegen sind die Stützen häufig als massive Betonblöcke oder in Form eines verankerten Fundamentrahmens ausgeführt. Sie schaffen eine solide Basis, die den Kran sicher in Position hält – selbst bei großer Ausladung des Auslegers. Innovative Krane sind mit selbstjustierenden Stützensystemen sowie Sensoren und Steuerungssystemen ausgestattet, die die Belastung auf die Stützen kontinuierlich überwachen. Ohne moderne Abstützsysteme wären Krane und andere Hebegeräte nicht zu den enormen Leistungen fähig, die das heutige Bauwesen fordert. Auch extrem kompakte und leichte Miniraupenkrane wären ohne Abstützung undenkbar. Nur dank ihrer Stützen können sie Lasten heben, die ihr Eigengewicht teilweise weit überschreiten.